Pädagogische Grundsätze

Unsere pädagogischen Grundsätze für die Zusammenarbeit mit behinderten Menschen basieren auf einem inklusiven Ansatz, der die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Potenziale jedes Einzelnen respektiert. Dazu gehören Empathie, Geduld und die Fähigkeit, sich in die Lage der betroffenen Personen zu versetzen. Es ist wichtig, ein unterstützendes und anerkennendes Umfeld zu schaffen, das die Selbstbestimmung und Autonomie der behinderten Menschen fördert. Individualisierung spielt eine Schlüsselrolle, da jeder Mensch unterschiedliche Fähigkeiten und Ressourcen hat. Die Förderung von sozialer Kompetenz und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind ebenso entscheidend. Kommunikation soll zugänglich gestaltet werden, sei es durch Piktogramme, alternative Kommunikationsmittel oder andere unterstützende Technologien. Teamarbeit zwischen Betreuern, Therapeuten, Eltern und anderen Fachleuten ist unerlässlich, um eine ganzheitliche Unterstützung zu gewährleisten. Wertschätzung, Respekt und die Anerkennung von Vielfalt sind grundlegend für eine inklusive Bildung und die Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen.

Vertrauen schenken

Wir haben Vertrauen in die Fähigkeiten und das Verantwortungsbewusstsein unseren KlientInnen und zeigen dies durch das Übertragen eigenverantwortlicher Aufgaben. Der Alltag in den Werkstätten wäre ohne die Eigeninitiative und das Engagement der KlientInnen nicht denkbar. Jeder soll eigenständig die Aufgaben übernehmen dürfen, die seinen eigenen Fähigkeiten entsprechen und dabei erkennen, dass er ein wichtiger Teil der Gemeinschaft ist.

Ziele vorgeben

Dinge zu erledigen fällt uns leichter, wenn wir Sinn und Nutzen der Aufgabe erkennen und verstehen, welchem Ziel sie dient. Unsere KlientInnen fühlen sich sicherer, wenn sie einen klaren Weg und klare Ziele vor sich haben. Der Umfang der Aufgabe muss für KlientInnen überschaubar sein, um Überforderung zu vermeiden.

Leistung anerkennen

Die Freude unserer KlientInnen an der eigenen Arbeit wird oft erst sichbar, wenn sie für ihre Leistung Anerkennung durch andere Menschen bekommen, deren Urteil sie schätzen. Ob Geschäftsführung oder Betreuer, Eltern oder Kunden, jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass unsere KlientInnen die Anerkennung und Wertschätzung erhalten, die sie verdienen.

Ehrgeiz wecken

Die Aufgaben, die unsere KlientInnen in der Werkstatt übernehmen, werden nach den jeweiligen, individuellen Fähigkeiten ausgewählt. Wir motivieren unsere KlientInnen dazu, sich auszuprobieren und Neues zu wagen, ohne sie dabei zu überfordern.  Erfolgreich Dinge zu probieren, die man sich bisher nicht zugetraut hat, weckt den Ehrgeiz und stärkt die Zuversicht, auch anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen.

Überforderung vermeiden

Bei der täglichen Arbeit stellen wir sicher, dass den KlientInnen genügend Zeit zur Verfügung steht, um aufgetragene Aufgaben erledigen zu können. Auch wenn Aufträge manchmal pünktlich erledigt werden müssen, schützen wir unsere KlientInnen und setzen sie keinem Termindruck aus. Es gibt immer helfende Hände, die mit anpacken, damit der Auftrag rechtzeitig fertig wird. Während des Tages werden Pausen angeboten und es besteht stets die Möglichkeit zu einem Gespräch unter vier Augen, falls KlientInnen über berufliche oder persönliche Dinge reden möchten.

Persönliche Bedürfnisse beachten

Unsere Werkstätten, Pausenräume und Freizeitbereiche sind so aufteilt, dass KlientInnen sich, entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse, einzeln aufhalten oder in kleinen Gruppen zusammenfinden können. Bei der Einteilung der Gruppen stehen die individuellen Wünsche und Fähigkeiten der KlientInnen an erster Stelle. KlientInnen werden von uns motiviert, sich aktiv an der Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Werkstatt und bei Freizeitaktivitäten zu beteiligen.

Aufbauen sozialer Beziehungen

Einen hohen Stellenwert legen wir auf das Erlernen von Umgangsformen innerhalb und außerhalb der Gruppe und das Tragen von Verantwortung für einander. Gegenseitiger Respekt trägt zur Vermeidung von Konflikten bei. Auch Lob und Anerkennung dürfen dabei nicht fehlen. Jeder von uns ist ein wichtiger Teil der Gruppe und trägt seinen Teil zu einer angenehmen Atmosphäre bei.

Konstruktive Kritik

Niemand wird gerne kritisiert oder auf Fehler hingewiesen. Doch wo gehobelt wird, da fallen Späne und es werden Fehler gemacht. Wenn wir KlientInnen auf Fehler aufmerksam machen, dann geschieht dies stets positiv, aufbauend, ruhig und beherrscht. Wir behandeln in der Kritik lediglich sachliche Inhalte und nie persönliche Eigenschaften. Dabei vermeiden wir ein bewusstes Fehlersuchen. Unsere KlientInnen sollen vielmehr das Gefühl haben, dass es um die Verbesserung der eigenen Leistung geht. Kontrolle dient uns als eine Art der Hilfestellung. Wir wählen bei der Vermittlung von Kritik die Frageform, so regen wir eine Selbstreflektion unserer KlientInnen an. Jeder Kritik folgt eine Geste der Versöhnung, so vermeiden wir das Entstehen von Unbehaglichkeit.

Ordnung und Sicherheit in der Werkstätte fördern

Ordnung und Sauberkeit sind in einer Werkstätte von großer Bedeutung und dienen nicht nur dem Wohlbefinden, sondern vor allem der Arbeitssicherheit. Wir vermitteln unseren KlientInnen ein adäquates Bewusstsein dafür, welche Dinge während oder nach der Arbeit zu reinigen oder aufzuräumen sind. Reinlichkeit und Ordnung soll von den KlientInnen als wichtig empfunden werden. Entsprechende Aufgaben sollen als Teil der Tages betrachtet und freiwillig übernommen werden.

Den Wert der Beschäftigung spüren

Wir legen großen Wert darauf, dass unsere KlientInnen ihre Aufgabe als sinnvoll betrachten und erkennen, dass die geschaffenen Produkte unseren Kunden Freude bereiten und einen echten Mehrwert darstellen. Wenn Ware auf dem Markt verkauft, gemeinsam zum Kunden geliefert oder ein Auftrag in der Werkstatt abgeholt wird, dann erleben KlientInnen die Bedeutung ihrer Tätigkeit besonders intensiv.

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